
In unseren Lehrgängen fällt immer wieder auf, dass manche Menschen Schwierigkeiten mit dem Notruf 112 haben. Manche wissen nicht, welche Nummer sie wählen sollen und was sie sagen müssen. Andere rufen den Notruf wegen „jeder Kleinigkeit.“ Damit dir das nicht passiert, haben wir dir die wichtigsten Fakten zusammengestellt.
Notruf für Feuerwehr und Rettungsdienst
In Bayern wird der Notruf 112 von den integrierten Leitstellen entgegengenommen. Unter der Rufnummer 112 sind zwei verschiedene Dienste erreichbar:
- Der Rettungsdienst für lebensbedrohliche medizinische Notfälle
und - die Feuerwehr für lebensbedrohliche technische Notfälle und Brände.
Das bedeutet: Du kannst die 112 in allen lebensbedrohlichen Fällen anrufen. Also zum Beispiel beim Herzinfarkt, bei einer schweren Unterkühlung, bei starken Blutungen, Lähmungen, starken Schmerzen, bei Bewusstlosigkeit und natürlich bei einem Kreislaufstillstand.
Aber wichtig: Eben nur in lebensbedrohlichen Fällen.
Folgendes musst du im Kontakt mit dem Notruf 112 beachten:
- Teile mit, WO es passiert ist! (Die Leitstelle kann dich aber auch orten!)
- WARTE AUF RÜCKFRAGEN! Lass die Leitstelle das Gespräch beenden.
Alternativen
Bei Beschwerden, die bereits mehrere Tage andauern, nicht lebensbedrohlich sind, insbesondere bei Erkältungsbeschwerden, kleineren Verletzungen und Ähnlichem, ist sind Notfalltransport und -behandlung nicht nötig!
Solche Beschwerden sind dennoch unangenehm. Natürlich gibt es daher gute Alternativen zum Notruf, die dir genauso gut helfen können.
Du kannst dich zum einen zunächst direkt an deine hausärztliche Praxis wenden, bei hoher Dringlichkeit natürlich auch ohne Termin! Gerade bei kleineren Beschwerden reicht das völlig aus.
Wir wissen aber natürlich auch, dass Hausarztpraxen häufig am Mittwoch und Freitagnachmittag, abends und am Wochenende geschlossen haben. Dafür gibt es die helfenden Elfen, die Elf 6 Elf 7, kurzum: den kassenärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Rufnummer 116 117. Dort kannst du dich hinwenden, wenn deine Hausarztpraxis geschlossen ist, deine Beschwerden aber nicht bis zum nächsten Öffnungstag warten können und gleichzeitig nicht lebensbedrohlich sind. Die Kolleg:innen dort werden dich aber genau befragen und dir ggf. den Notruf 112 empfehlen bzw. ihn für dich alarmieren.
Tipp: Unter https://www.116117.de/ gibt es ein Patienten-Navi, einen interaktiven Chatbot, der dir bereits online eine erste Einschätzung bzw. Empfehlung gibt. Wenn du dann doch bei der 116 117 anrufst, kannst du vom Patienten-Navi einen PIN-Code erhalten, damit du nicht alles noch einmal erzählen musst.
Die Notaufnahme ist grundsätzlich keine gute Alternative! Sie ist wirklich nur für schwere lebensbedrohliche Notfälle gedacht, die zumeist direkt mit dem Rettungsdienst „eingeliefert“ werden. Du solltest also auf keinen Fall mit einfachen Beschwerden den Rettungsdienst anrufen oder in die Notaufnahme gehen und diese unnötig belasten!
Wenn du dir unsicher bist
Grundsätzlich gilt: Natürlich darfst du im Zweifel, wenn du unsicher bist, den Rettungsdienst anrufen. Dir wird geholfen und man gibt dir Tipps für das weitere Vorgehen.
Du siehst hoffentlich: Der Notruf 112 ist kein Buch mit sieben Siegeln. Die Kolleg:innen dort sind für dich da. Aber gehe achtsam mit diesem Dienst um. Wenn du mehr Gespür für Notfallsituationen erlangen willst, besuche doch einen erste Hilfe Kurs oder buche gleich einen für dein Unternehmen oder deinen Verein. Wir freuen uns auf dich!
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